Bahn-Express

Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, LMBV, 01968 Brieske

09.04.2002-12.04.2002/ rh/ Die LMBV ist für die Demontage, Sanierung, Rekultivierung und Vermarktung stillgelegter Bergbauanlagen zuständig. In den stillgelegten Tagebauen werden auch die vorhandenen Großgeräte wie Braunkohlebagger und Absetzer für diese Arbeiten genutzt. In den Gruben Klettwitz Nord/Klettwitz und Meuro werden auch Teile der dort noch vorhandenen Grubenbahnnetze der ex-BKK bzw. LAUBAG durch die LMBV betrieben. Die vorhandenen Triebfahrzeuge stammen aus dem Alt-Bestand der Gruben. Bei beiden Bahnbetrieben handelt es sich um Inselbetriebe ohne Anschluß an die DB (Tb Klettwitz; Bhf Lauchhammer Ost) bzw. an die Kohleverbindungsbahn der LAUBAG (Tb Meuro; KVB nach Greifenhain).

Ehemaliger Tagebau Klettwitz Nord/Klettwitz, 01998 Klettwitz
Das große "Loch" befindet sich zwischen Finsterwalde und Lauchhammer/Schwarzheide. Die Kohleförderung wurde 1992 eingestellt. Im nächsten Jahr werden die Gruben geflutet und daraus der Bergheider See entstehen.

Am nordwestlichen Rand, unweit der Ortschaft Lichterfeld, befindet sich die zum Museum umgerüstete Abraumförderbrücke Typ F60. In der Nähe der F60, an der Straße Lichterfeld-Kostebrau befindet sich die in der Regel nicht zugängliche Bahnwerkstatt der LMBV. Hier stehen die letzten normalspurigen Triebfahrzeuge der LMBV dieses Bereiches. Dabei handelt es sich um sechs E-Loks der Type EL2, darunter befinden sich die BKK bzw. LAUBAG Betr.Nrn. 4-1082, 4-1148 und 4-1163.

Am 09.04.2002 kamen zwei der Loks vor einem Abraumzug zwischen der Grube und Werkstatt zum Einsatz. Eine der sechs EL2 steht bereits seit etwa zwei Jahren aufgebockt auf dem Gelände. Zusätzlich sind zwei V60D, eine V10B mit der Betr.Nr. Di252-10-B2 sowie eine weitere zweiachsige LKM-Lok anzutreffen. Das einzige regelmässig eingesetzte Tfz ist ein SKL mit einem Turmwagen. Der Wagenpark besteht fast ausschließlich aus den bekannten, vierachsigen Einseiten-Kippwagen. Etwa 60-70 Stück sind noch vorhanden.

Von der Werkstatt aus, führt eine ca. sieben Kilometer lange, z.T. dreischienige Strecke am Grubenrand entlang nach Kostebrau. Auf dieser Strecke kam der SKL am 11.04.02 bei der teilweisen Demontage der Fahrleitung zum Einsatz. In Kostebrau sind noch umfangreiche Gleisanlagen vorhanden. Eine weitere, längere Strecke führt von Kostebrau in den südlichen Teil des Tagebau. Eine weitere Erkundung scheitert hier allerdings an den üblichen Verbotsschildern. Ob hier noch weitere Tfz vorhanden sind, ist nicht bekannt. Elektrischer Betrieb ist hier nicht mehr möglich, die Fahrleitung ist bis auf die Masten demontiert. In Kostebrau zweigte auch die Strecke nach Lauchhammer Ost ab, diese wurde jedoch bereits vollständig abgebaut.

Ehemaliger Tagebau Meuro, 01994 Meuro
Der ausgekohlte Tagebau Meuro, bei Senftenberg gelegen, wurde Ende 1999 von der LAUBAG stillgelegt. Die LMBV setzt auch hier noch Großgeräte für Baggerarbeiten ein. Dabei wird auch die normalspurige, elektrifizierte Grubenbahn noch teilweise genutzt. Auch dieser Tb wird in einigen Jahren geflutet und in ein Erholungsgebiet umgestaltet. Mitten im "Loch" befinden sich auf einer Anhöhe eine Werkstatt und einige Abstellgleise. Unweit der Werkstatt ist noch ein Bagger in Betrieb. Hier werden die eingesetzten Züge mit Restkohle und Abraum beladen. Dort ist auch eine Gleisrückmaschine im Einsatz. Dieser Betrieb lässt sich von einem Aussichtspunkt bei Grossräschen, vom nördlichen Rand der Grube aus, per Fernglas gut einsehen.

An der Werkstatt konnten etwa ein halbes Dutzend EL2 und einige Abraumwagen gesichtet werden. Die Straßenverbindungen in den Tb sind für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Die beladenen Züge verkehren zu einer Betriebsstelle namens "Spültisch". Diese Betriebsstelle befindet sich direkt an der Straße von Freienhufen nach Meuro. Am Spültisch wird das Transportgut mit Wasser über den Grubenrand abgespült. Die elektrisch befahrene Streckenlänge beträgt etwa drei bis vier Kilometer. Die vom Spültisch aus weiterführende Strecke in Richtung Greifenhain liegt zwar noch, ist jedoch teilweise bewachsen und ohne Fahrleitung. Hier läuft definitiv nichts mehr.

Zwischen dem 10.04.2002 und dem 12.04.2002 kamen die ehemaligen LAUBAG EL2 mit den Betr.Nrn. 4-1237, 4-1264 und 4-1265 vor den Pendelzügen vom Bagger zum Spültisch zum Einsatz. Alle Loks und Wagen tragen als Eigentumsmerkmal "LMBV". Die Züge werden aus den bekannten ex LAUBAG Abraumkippwagen gebildet und in Richtung Spültisch geschoben. Da zeitweise im Zweigzug-Betrieb gefahren wird, sind die Signalanlagen noch in Betrieb. Am Spültisch befindet sich, fotogen aufgestellt, ein in einem vierachsigen Güterwagen eingebautes Gleichrichterwerk.

 


© Info von Rik Hartl