Bahn-Express

Parkbahn Friedrichsgrün, 08141 Reinsdorf-Friedrichsgrün

12.09.2004/ sh/ Die Friedrichsgrüner Parkbahn ist seit 1959 hinter der Schule rund um den "Hasenhügel" in Betrieb. Früher befand sich an dieser Stelle ein Steinbruch.

Zum Einsatz kommt auf dem 130 m langen Rundkurs mit 600 mm Spurweite und einer Weiche eine Akkulok Typ Metallist vom Hersteller BBA Bergbauausrüstung Aue. Diese Lok wurde von der SDAG Wismut untertage eingesetzt und sollte verschrottet werden. Zwischen ca. 1984 und 1988 war die Akkulok abgestellt und wurde nach Aufarbeitung am 22.07.1988 wieder in Betrieb genommen.

Die Wagen der Erstausstattung waren 5 umgebaute Schachthunte, die infolge des geringen Achsstandes sehr entgleisungsfreudig waren. Trotzdem wurden sie bis 1992 eingesetzt und anschließend zerlegt. Ersatz kam in Form von vier Untertagepersonenwagen, wovon 3 Stück umgebaut wurden. Die Dächer wurden ca. 20 cm höher gesetzt und die Wagen gefedert. Für ins-gesamt 36 Personen bieten sie nun Platz. Der original erhaltene Wagen dient als Ersatzteilspender bzw. "Anschauungsobjekt". Seine Daten:

Unter einer Plane befindet sich auch noch ein fahrbereites Schienenbiegegerät.

Die Gleise der Parkbahn konnten von der SDAG Wismut in Schlema übernommen werden. Schwellen wurden letztmalig 1988 gewechselt. Aller zwei Jahre wird die Anlage durch den TÜV kontrolliert. Eine Erweiterung der Gleise durch den Park ist aus finanziellen und sicherungstechnischen Gründen wieder vom Tisch.

An baulichen Einrichtungen sind ein kombinierter Lok-, Wagen- und werkstattschuppen, ein Bahnsteig, ein Eigenbauformsignal und eine zur Fahrkartenbude umfunktionierte Telefonzelle mit DDR-Funkgesteuerter Uhr vorhanden. Bei hohem Fahrgastaufkommen werden drei Runden gefahren, ansonsten schon mal etwas mehr. Fahrpreis beträgt für Kinder 0,50 € und 1,00 € für Erwachsene. Betreut wird die Anlage durch drei ältere Herren, die Nachwuchssorgen liegen auf der Hand …


Parkeisenbahn: Die Parkeisenbahn im Einsatz. (Fotos: 12.09.2004, Sven Hoyer)

 


© Reisebericht von Sven Hoyer