Bahn-Express

Westsächsiche Steinwerke GmbH, Striegistal 9, 09661 Striegistal-Berbersdorf

22.03.1998/ dh/ Nördlich von Hainichen liegt im engen Tal der Striegis ein Steinbruch der Westsächsischen Steinwerke. Hervorgegangen ist der Steinbruch aus dem BA Berbersdorf des ehemaligen VEB Zuschlagstoffe Karl-Marx-Stadt, der seinen Sitz in Hartmannsdorf bei K-M-Stadt hatte. Zu diesem Kombinat gehörten weitere Steinbrüche im sächsischen Raum. Zur heutigen WSH gehören die Steinbrüche in Diethensdorf, Görsdorf, Striegistal sowie die Zentralverwaltung in Hartmannsdorf. Der Steinbruch im Striegistal dient heute vornehmlich der Schottergewinnung, wofür umfangreiche Brecher- und Sortieranlagen vorhanden sind. Angeschlossen ist der Steinbruch an die DB-Strecke von Chemnitz nach Roßwein, daß langgestreckte Anschlußgleis zweigt vom Bf. Berbersdorf ab und folgt zunächst parallel der DB-Strecke, bevor es dem Flußlauf folgend den Steinbruch erreicht. 1998 waren von den noch zwei vorhandenen Werkloks eine betriebsfähig, die andere stand abgestellt am Gleisende.

07.09.2002-info/ er/ Seit dem im Striegistal die Eisenbahn unterwegs ist, gibt es die Anschlußbahn zu dem Bahnhof Berbersdorf, über die Schotter u.ä. über die Schiene abtransportiert wird. In den fünfziger Jahren wurde eine neue N4 beschafft, welche sich in ihrer zweijährigen Einsatzzeit nicht bewährte. Daraufhin wurden zwei Maschinen des Typ V10 B beschafft. Bis Ende 2000 erfolgte die Verladung auf der Schiene danach wurden die Verträge durch DB Cargo gekündigt. Da im Jahr 2002 die gesamte Strecke an die RegioInfraServiceSachsen und die CityBahn Chemnitz übergehen soll, war es geplant nach der Streckenübernahme den Güterverkehr auf der Schiene wieder zu beleben. Jedoch machte das Unwetter im Tal der Striegis am 12. August 2002 diese Planungen vorerst zunichte. Eine Lok V10B ist im Werk noch vorhanden, die zweite soll sich auf einen Privatgrundstück in Berbersdorf befinden.

15.12.2002-info/ er/ Die beim Hochwasser zugespülte V10 B des Steinbruches in Berbersdorf wurde durch den FWWO e.V. geborgen und in den Lokschuppen der Bahnmeisterei Waldheim untergestellt und wird dort zur Zeit durch den Verein aufgearbeitet.

29.10.2005-info/ er/ In der Anschlußbahnakte der Bahnmeister findet sich die Dienstordnung von 1938 der Werkbahn Fa. Schoch & Barthel GmbH, Berbersdorf. Ein Auszug daraus: " Die Werkeigene Motorlokmotive darf die festgestetzte Höchstgeschwindigkeit von 9 km/h nicht überschreiten" - also muss bereits zu diesen Datum eine Lok vorhanden gewesen sein, Hersteller und Typ geht jedoch nicht daraus hervor. Laut der Überprüfung der Werkbahn durch die DRG im Jahr 1940 war die "zweiachsige Benzollok ... bei der Besichtigung abgestellt (Schneeverhältnisse). Bei einfachen Verhältnissen und der geringen Höchstgeschwindigkeit von 9 km/h kann die Lok zunächst noch weiter Dienst leisten). In den Unterlagen findet sich dann auch noch das Orginalbetriebsbuch der LKM FNr. 249899, Fertigungsjahr 1956, Kosten 40011 Mark, Tag der Endabnahme 10.05.1957. Es war hier also eine N3 (und nicht etwa eine N4) vorhanden. Bei der Prüfung der Anschlußbahn 1963 ist die N3 nicht mehr aufgeführt, jedoch wird schon die LKM FNr. 252164 erwähnt, welche jedoch auch im Jahr 1963 trotz Einsatzes noch nicht zugelassen ist. In den weiteren Jahren wird immer nur die V10B erwähnt, die N3 wurde offensichtlich mit dem Eintreffen der V10B abgegeben.


Westsächsiche Steinwerke GmbH: Manfred Uy lichtete die LKM FNr. 252164 am 25. August 1988 ab.


Westsächsiche Steinwerke GmbH: Das Bild oben zeigt einen Teil der enormen Schäden, die die Flutwelle im Striegis angerichtet hat. Die LKM 252164 trotzte dabei den Schlamm- und Treibgutmasse. (Fotos: Erik Rauner)


Westsächsiche Steinwerke GmbH: LKM 252228 ist als Denkmal in Tiefenbach-Etzdorf zu sehen. (Foto: Erik Rauner)

 


© Info von Erik Rauner