Bahn-Express

Schleswig-Holsteinische Zucker AG, 24837 Schleswig

11.07.1984/ BE 3/1986 - S. 153/ Die Schleswiger Zuckerfabrik ist am Endpunkt des heute noch bestehenden Reststückes der VKSF-Strecke Schleswig=Altstadt - Süderbrarup in Höhe Klosterfeld gelegen. Die Fabrik besitzt zwei Henschel-Dieselloks, die bei Bedarf die für die Zuckerfabrik bestimmten Wagen vom Bahnhof Klosterfeld abholen.

Außerhalb der Kampagne ist das Wagenaufkommen sehr gering, so daß manchmal die Loks über längere Zeit hinweg nicht bewegt werden. Selbst während der Rübenzeit waren noch vor einigen Jahren beide Loks vollauf mit Rangierarbeiten beschäftigt - heutzutage hat kaum eine Lok genung zu tun. Zwei früher vorhanden gewesene Dampfloks sind - so das Personal - "irgendwann mal ganz fürchterlich zusammengestoßen" und daraufhin in den Schrott gewandert. Die beiden Dieselloks stellten die Ablösung dar.

Das Fortbestehen dieser Werkbahn wird wohl von dem VKSF-Restbetrieb abhängen. Sind Übergaben an die Zuckerfabrik zu fahren, dann findet das Spielchen in Klosterfeld gern gegen 14.00 Uhr statt.

O.A. (BE 3/88 -174-)/ BE 1/1991/ Lok 2 (Hen 30583/1963, DH 240/ neu) ging im Jahre 1989 nach Italien. Damit hat auch hier der Werkbahnbetrieb ein Ende gefunden, nachdem in den letzten Jahren ohnehin keine Rüben mehr per Bahn angeliefert wurden.

12.08.1990/ Die ehemalige Lok 1 (Hen 29776/1959, DH 240/ neu) fuhr am Stichtag in Museumsdiensten der FSF zwischen Kappeln und Süderbrarup. Sie ist jetzt rot lackiert, trägt aber erfreulicherweise weiterhin die Anschriften der Zuckerfabrik.

24.07.1990/ jr/ 1988/89 ist der Bahnbetrieb eingestellt worden. Im Sommer 1990 waren die Gleise zum Werk bereits entfernt. Im letzten Jahr ist nunmehr auch die Produktion aufgegeben worden. Ob das Gelände noch als Verladeplatz dienen soll, ist derzeit noch offen

01.06.2009-info/ kp/ Der oben erwähnte Unfall ereignete sich am 5. Dezember 1954. Die beschädigten Loks wurden repariert und waren weiterhin im Einsatz. Ersetzt durch die Dieselloks wurden sie erst 1959 und 1963. Bei dem Betriebsunfall wurde das Personal der einen Dampflok ( Lokführer und Heizer) verletzt und kam ins Krankenhaus. Sie waren vor dem Zusammenprall der beiden Loks abgesprungen und haben sich die Verletzungen dabei zugezogen. Das Personal der zweiten Lok verblieb auf der Lok und suchte dort Schutz. Sie blieben unverletzt.

Am Unfall war die Dampflok Jung FNr. 1435/1909 (Cn2t, Nr. 32) beteiligt. Die zweite Dampflok soll ein Bn2t gewesen sein (eine von Orenstein & Koppel ?), genaue Daten sind zu dieser werden aber weiterhin noch gesucht.

 


Lit.: BE SH 1, BE 3/86, BE 3/88, BE 1/91, LRS 77

© BE 3/1986 - S. 153, BE 1/1991
© Info von Jochim Rosenthal
© Info von Karl Pusch