Bahn-Express

European Vinyl Corporation EVC (Deutschland) GmbH, Werk Wilhelmshaven, Inhausersieler Str. 45, 26388 Wilhelmshaven (Voslapp)

16.04.1999/ uv/ Das schon recht weit von Wilhelmshaven und eher am Südrand von Hooksiel angesiedelte, weitläufige Chemiewerk der EVC (EVC = European Vinyl Corporation) befaßt sich mit der Herstellung von PVC als reinem Grundstoff. Nach Aufspülung des Voslapper Grodens wurde 1978 mit der Ansiedlung des Werkes begonnen, 1981 begann die ICI Wilhelmshaven mit der PVC-Produktion. Seit 1990 ist die EVC Eigentümer des Werkes.

Die für die PVC-Herstellung erforderlichen Komponenten, nämlich Ethylen (120.000 t/Jahr, wird aus Öl gewonnen, Anlieferung per Schiff) und Chlor (110.000 t/Jahr, wird über eine Pipeline vom 8 km entfernten Werk der ICI (s.o.) bezogen), werden zunächst zu monomerem Vinylchlorid verarbeitet (380.000 t/Jahr). Über einen weiteren Herstellungsschritt werden die Bausteine zu Polyvinylchlorid verbunden (280.000 t/Jahr, oder bis zu 1.000 t/Tag).

Die Mehrproduktion an monomerem Vinylchlorid, die allerdings sehr schwanken kann, wird größtenteils per Bahn abgefahren. Auf den werkseigenen Bahnanlagen, die eine Gesamtlänge von ca. 8,5 km aufweisen, kommen zwei eigene Lokomotiven zum Einsatz; Lok 1 als Betriebslok, die Schwesterlok als Reservemaschine:

Das Waggonaufkommen ist sehr schwankend, im Schnitt kann mit 4-6 Wagen pro Tag gerechnet werden, mal geschieht auch längere Zeit nix, mal deutlich mehr. Früher hatte man einen Unimog, der aber nicht zufriedenstellte. Die DBAG stellt bis vor das Werkstor zu, bei größerem Aufkommen werden die Wagen auch mal direkt ins Werk gedrückt.

Fotografierende Eisenbahnfreunde sind hier offenbar noch nie aufgetreten (ebenso wie nebenan im Werk der ICI!), und werden hier äußerst zuvorkommend über die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bedient.

 


Lit.: LRS 186

© Reisebericht von Ulrich Völz