Bahn-Express

Ziegelei Kämena, 27777 Hoykenkamp

16.01.2004-info/ nb/ jm/ Von dieser Ziegelei existiert heute noch das früher die Ziegelpresse beherbergende Gebäude. Es befindet sich unmittelbar östlich der KBS 390, ca. 500 m nördlich des Haltepunkt Hoykenkamp. Diese in den späten 1960er Jahren stillgelegte Ziegelei verfügte über ein umfangreiches Feldbahnnetz. Hervorhebenswert erscheinen dabei die hierfür recht imposanten Brückenbauwerke zu sein, die allerdings inzwischen verfüllt worden, aber immer noch erkennbar sind. Hierzu gehörten:

  1. eine Unterführung unter der Strasse "Auf dem Hohen Born" unmittelbar nördlich des BÜ der KBS 390.
  2. eine Unterführung unter der KBS 390 - sie ist heute noch erkennbar
  3. eine weitere Unterführung unter der Strasse "Auf dem Hohen Born" unmittelbar südlich des BÜ der KBS 390 - sie führte in ein nur kurzzeitig genutztes Abbaufeld, das aber sehr rasch wieder aufgegeben und nach Angaben älterer Mitbürger mit Hausmüll verfüllt wurde.

Interessant an dieser Feldbahn dürfte die Betriebsabwicklung gewesen sein, da die mit Ton gefüllten Loren vor Erreichen des Werkes unmittelbar nach der Unterquerung der KBS 390 auf einer Drehscheibe um 90 Grad gedreht werden mussten, bevor sie mit einer Spillanlage zum Tonbunker hinaufgezogen werden konnten.

Neben der Feldbahn verfügte die Ziegelei Kämena auch noch über einen separaten Bahnanschluss. Dieser zweigte nördlich, unmittelbar vor dem BÜ in einem Winkel von ca. 30 Grad von der KBS 390 ab und führte nach Angaben von Anwohnern und Zeitzeugen ursprünglich bis auf das Werksgelände. Genutzt wurde jedoch meistens nur der Abschnitt bis zur Strasse; hier fand ein Umladen von Kohlen auf Loren statt. Inwiefern dieser Bahnanschluss auch für die Windmühle Kämena von Bedeutung war, muss leider ungeklärt bleiben. Die Reste der Windmühle sind spätestens seit Ende der 1970er Jahre verschwunden. Der Bereich des ehemaligen Tonabbaugebiets ist heute weitgehend mit Einfamilienhäusern bebaut und kaum noch als solcher erkennbar.

Über die eingetzten Feldbahnlokomotiven ist bisher nichts bekannt.

 


© Info von Jens Merte
© Info von Nicolaus Behrmann