Bahn-Express

Deutsches Erdölmuseum Wietze, Schwarzer Weg 7-9, 29323 Wietze

O.A. (BE 2/88 -106-)/ BE 1/1991/ Seit Ende 1989 bereichert eine weitere Lokomotive die Gesellschaft der Deutz-Lok und des Schienenkulis. Es handelt sich um eine Esco-Lokomotive (= Smo­schewer bzw. Budich), FNr. x894, Typ DLxx, Spur 600 mm. Sie besitzt einen Aus­tauschmotor von Hatz mit einer Leistung von 20 PS. Ein kleines Metallschild an der Füh­rerhauswand weist die Preussag-Inventarnummer 10479 auf und gibt damit einen Hinweis auf die Vorgeschichte der Lok: Die Preussag bzw. BEB (Gewerkschaft Brigitta & Elwerath) hatte die Maschine nebst einigen Flachloren (eine davon ist ebenfalls nach Wietze gelangt) und einer Seilwinde (Eisenwerk Wülfel, Hannover-Wülfel; jetzt auch in Wietze) in einem morastigen Tal bei Salzgitter-Broistedt bis ca. 1989 im Einsatz, um die Rohre der dort in­stallierten Förderpumpen mit Hilfe der Winde auswechseln zu können. Heute erlauben es geschotterte Wege, die im Frühjahr 1990 noch einen recht neuen Eindruck machten, dies mit Straßenfahrzeugen zu erledigen.

Die zweite Lok, die ehemals in Broistedt lief (genau zwei Loks hat es dort gegeben) scheint ebenfalls erhalten zu sein. Wir berichten, sobald uns die Fabriknummer zugespielt wird ...

01.01.1991/ Edmunds Kurz-Tour endete vor der nun nicht mehr einfach überspringbaren Umzäunung des Erdölmuseums. Neuigkeiten zu dem oben Gesagten sind außerdem: Die Deutz-Lok (33033/1940, MLH 332 G) ist nicht mehr hier (sondern beim Salzmuseum in 21335 Lüneburg), statt dessen steht jetzt die "Dicke Berta" hier. Diese trägt die Fabrikdaten Schöma 1653/1955, LO 36, und fungierte als solche bzw. als Lok 20 (zumindest 09/1989 noch) bei der BEB Betriebs­gesellschaft (Brigitta & Elwerath) in Rühlermoor.

12.04.2001/ pz/ Am Besuchstag waren ein Schienenkuli (Strüver?), eine Budich-Smoschewer-Lok (Nr. 894 oder 2476/1940) und die Schöma FNr. 1653 vorhanden.

29.05.2004/ jm/ Schon vom Ortsausgang kann man den hohen Förderturm sehen. Neben diesem beeindruckenden Exponat sind noch etliche andere interessante Maschinen auf dem Gelände anzutreffen. Etliche Hinweistafeln informieren über die gezeigten Maschinen und auch die Ausstellung im Haus des Museums ist informativ und interessant. Wer also etwas Zeit mitbringt, der hat die 4 Euro Eintritt gut investiert. Zu sehen gibt es auch drei Lokomotiven, von denen die Schöma (Dicke Berta) und die Budich (Emma) offensichtlich betriebsfähig sind. Für diese beiden Maschinen wurde ein Rundkurs verlegt, interessanter Weise in Doppelspur 600 und 900 mm inklusive einer Weiche und einer Aus- und Einfädelung der beiden Spurweiten auf dem Rundkurs.

Während an der Schöma ein Fabrikschild im Führerhaus hängt, konnte an der Budich-Lok kein Fabrikschild gefunden werden und auch an dem Strüver (es dürfte ein Strüver sein) konnte auch nicht mehr als die Deutz-Motornummer 948058 (Baujahr ca. Ende der 1940er Jahre) ermittelt werden.

03.07.2004/ sa/ Bei meinem Besuch habe ich die drei erwarteten Loks vorgefunden: die Schöma "Dicke Berta", die Budich "Emma" und den Strüver-(?)-Schienenkuli. Für diesen nennt die danebenhängende Tafel als Hersteller "Wintershall", also wäre er ein Eigenbau seines ehem. Eigentümers. Die Bauform erinnert mich jedoch stark an Strüver (vielleicht Eigenbau mit Verwendung von Strüver-Teilen?).

.09.2010/ rk/ Alle drei Lokomotiven sind weiterhin vorhanden.


Deutsches Erdölmuseum: Die "Dicke Berta", Schöma FNr. 1653/1955. (Foto: Jens Merte)


Deutsches Erdölmuseum: Die "Emma", Budich FNr. 2476/1940. (Foto: Jens Merte)


Deutsches Erdölmuseum: Strüver Schienenkuli? Sieht jedenfalls so aus. (Foto: Jens Merte)


Deutsches Erdölmuseum: Die interessante Gleislage mit zwei Spurweiten. (Foto: Jens Merte)

 


Lit.: BE 2/93, DS 97

© BE 1/1991
© Reisebericht von Peter Ziegenfuß
© Reisebericht von Jens Merte
© Reisebericht von Sven Ackermann
© Info von Robert Krätschmer