Bahn-Express

Hesselbühler Basaltwerke, 37215 Witzenhausen-Carmshausen

27.10.2013-info/ jm/ Abgebaut wurde der Basaltkegel Hesselbühl, der heute als "Roter See" bezeichnet wird. Das Material soll mit einer Bahn vom Bruch über Carmshausen nach Witzenhausen geführt haben (was etwa 10 km wären). 1904 sind mindestens zwei E-Lokomotiven vorhanden (es soll eine dritte gegeben haben), welche die Anschrift "Carmshausen Hesselbühl" tragen und folgende technische Daten hatten:

Gewicht 4 t
Radstand 950 mm
LüP 3110 mm
Höhe 2600 mm
zwei Motoren mit je 8 PS Dauerleistung, maximal 12 PS bei 440 V mit 750 U/min

Hersteller ist Lahmeyer, geliefert über die Nordhäuser Elektrizitäts-Gesellschaft H. Unverzagt & Co., welche offensichtlich die elektrische Ausrüstung für die Bahn lieferte. Die Bahn hatte eine stetige Steigung von 1:40 und einen geringsten Kurvenradius von 12 m. Der Betrieb wurde schon 1912 eingestellt, was damit zusammen hängen könnte, dass der benachbarte Basaltkegel Bilstein 1911 unter Naturschutz gestellt wurde und der Abbau damit verboten wurde.

Zwei Fragen bleiben: Führte die Bahn wirklich bis (zum Bf?) Witzenhausen, oder nur bis Carmshausen? Oder ging es doch Richtung Helsa, wo es bereits seit 1899 eine elektrische Feldbahn gab und die sich "Casseler Basaltindustrie, Basaltwerke Hesselbühl-Kaufungen, Helsa" nannte. Und: Warum wurde diese aufwendige, elektrische Strecke schon 1912 wieder stillgelegt

 


© Info von Jens Merte