Bahn-Express

Stadthafen Lünen GmbH, Abtlg. Hafenbahn, Buchenberg 12, 44532 Lünen-Süd

01.07.1998/ ms/ Am nördlichen Ufer des Datteln-Hamm-Kanal befindet sich westlich vom Shell-Hafen der Stadthafen von Lünen. Der eigentliche Ausbau des Hafens begann erst in den 50er Jahren, als das vom DB-Bf. Lünen-Süd abzweigende Industriestammgleis zu den Hüttenwerken Kayser AG bis zum Hafen verlängert wurde und im Jahre 1958 den Status einer NE-Bahn erhielt. Die Zustellung zu den Hafenbahn-Anschließern Metallwerk Lünen, Hüttenwerke Kayser, Lüner Tiefbau, Shell-Tanklager, Sägewerk Haumann sowie des Kaigleises erfolgt bis heute durch die DB. In den 1970er Jahren wurde von der Hafenbahn ein ZAGRO-Rangiergerät für den Verschub an den eigentlichen Hafengleisen beschafft. Dieses Rangiergerät überzeugte jedoch nicht und wurde 1978 an die Glashütte Lünen abgegeben und durch einen Zweiwege-Unimog der Fa. Ries ersetzt.

1984 kam es zu einer erheblichen Erweiterung der Gleisanlagen: Die bis dahin dem Ruhrkohle AG-Bergwerk Minister Achenbach in Lünen-Brambauer angegliederten Schächte I und II der bis Ende der 1970er Jahre selbständigen Zeche "Waltrop" stellten die Kohleförderung ein. Damit trennte sich die RAG auch von der Zechenbahn, die von Waltrop nach Lünen-Süd zur DB führt(e). Diese verlief zunächst von Waltrop aus in Richtung Datteln-Hamm-Kanal und dann parallel zur DB-Strecke bis zum Vorbf. Lünen-Süd. Kurz nach der Kanalüberquerung zweigte von dieser Zechenbahn die Strecke zum Stumm-Hafen ab, der in Lünen-Lippholthausen liegt. Von diesem Gemeinschaftshafen (genutzt von VAW Lippewerk und RAG) führte auch ein längst abgebautes Zechengleis über den Datteln-Hamm-Kanal nach Lünen-Brambauer zum Schacht IV der Zeche Minister Achenbach. Ein weiteres Gleis (ex VAW-Hafengleis) führt vom Hafen in Richtung Lünen und mündet in die RAG Zechenbahn von Waltrop nach Lünen-Süd. Zechenzüge von Waltrop konnten somit entweder auf direktem Wege oder über einen Schlenker am ehem. Gemeinschaftshafen Ruhrkohle AG/ VAW Lippewerk vorbei zum Vorbf. Lünen-Süd gelangen. Dieser westlich dem eigentlichen Bf. Lünen-Süd vorgelagerte Bf. dient(e) diversen Zwecken: Als Übergabebf. zum STEAG Kraftwerk Lünen, zum ehemaligen VAW- und heutigen Rethmann Lippewerk und dessen Hafen, zu den Hüttenwerken Kayser AG und der Hafenbahn Lünen und ehemals als Übergabebf. zur RAG-Zeche in Waltrop.

1984 erfolgte die Umwidmung sämtlicher vorher beschriebenen Grubenanschlußbahnen der RAG in eine Anschlußbahn nach BOA (Betriebsordnung Anschlußbahn) und die Angliederung an die Hafenbahn Lünen, die damit eine Gesamtgleislänge von 11, 2 km erreichte. Die Hafenbahn Lünen führt heute vom Stadthafen Lünen auf eigenem Gleiskörper über den Vorbf. Lünen-Süd und Lünen-Lippholthausen bis nach Waltrop-Elmenhorst. 1991 erfolgte die Anschaffung eines neuen 2-Wege-Unimog der Fa. ZAGRO, seitdem dient der ältere Vorgänger nur noch als Reserve bzw. zum Befeuchten der Hafenstraßen zwecks Staubbindung.

Im Sommer 1998 ergab sich bei der Hafenbahn Lünen folgendes Bild: Es werden außer zwei Gleisanschließern nur noch die beiden Hafengleise bedient. Während im südlichen Teil die Fa. Hüttenwerke Kayser AG sowie die Kaigleise von der DB bedient werden (der Hafenbahn-Unimog dient nur zum Verschub am Hafen sowie als Bauzuglok), führt im nördlichen Teil (ex RAG) der einzige Anschließer (Fa. Fechner) die Zustellung mit eigenem Tfz durch.

05.04.2007/ sk/ Im Stadthafen stand hinter der Verwaltung außerhalb des Gleisbereichs ein älterer orangefarbener ZW-Unimog mit einem Wasseranhänger, wohl um den Platz zu befeuchten. Es dürfte sich um den bekannten Unimog handeln.

 


© Info von Martin Schiffmann
© Info von Stefan Kunzmann