Bahn-Express

Ruhrkohle Bergbau AG, Zentralwerkstatt (ZW) Lünen, Westfaliastraße 101, 44534 Lünen

1906 beginnt östlich vom Lüner Hbf an der Lippe die Abteufung der Zeche Victoria mit den Schächten I und II, die 1910 die Förderung aufnimmt. Die Zeche erhält einen Gleisanschluß an den Lüner Bf., der von dort parallel zur Lippe verläuft. 1928 kommt als Nebenanschließer die Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia hinzu (siehe Bericht Deutsche Bergbautechnik GmbH). Nachdem im Jahre 1964 die Zeche die Förderung einstellt, wird das Grubenfeld später dem Verbundbergwerk "Haus Aden" in Bergkamen zugeschlagen. Bis zum Sommer 1998 dienten die Victoria-Schächte I und II als Seilfahrt- und Materialschächte, mittlerweile aber verfüllt werden. Von den im Juni 1998 auf der übertägigen Materialbahn eingesetzten Grubenloks war im Juli bereits nichts mehr zu sehen. Nach 1964 siedelte sich in dem größten Teil der Übertageanlagen der Zeche Victoria I/II eine der noch fünf verbliebenen Zentralwerkstätten (ZW) der Ruhrkohle AG an. Hier werden vor allem Wetter- und Wasserkühler instandgesetzt, Kälteanlagen gewartet und überholt, Druckluftwerkzeuge und -motoren sowie Hebezeuge aller Art instandgesetzt. Einer der wichtigsten Standbeine der ZW Lünen ist die Instandsetzung und Wartung von Pumpen aller Art, die vor allem der Wasserhaltung in den Bergwerken dienen. Weitere Zentralwerkstätten sind die ZW Prosper in Bottrop, ZW Mathias Stinnes in Gladbeck, ZW Derne in Dortmund sowie die Hauptwerkstatt der RAG-eigenen Bahn- und Hafenbetriebe in Gladbeck. Die ZW König Ludwig in Recklinghausen wurde 1997 geschlossen und deren Aufgaben auf die übrigen ZW´s verteilt. Die ZW Lünen verfügt über keinen Gleisanschluß mehr, das am Werksgelände vorbeiführende ehemalige Zechenbahngleis diente in den letzten Jahren nur noch der Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia.[29.06.1998]

 


© Info von Peter Ziegenfuß