Bahn-Express

Lüner Glashüttenwerke GmbH, Döttelbeckstraße 62, 44534 Lünen - Alt-Lünen

29.06.1998/ ms/ Letzter Anschließer am Gbf. Lünen-Nord (Strecke Lünen Hbf-Coesfeld) ist die Lüner Glashütte. 1907 als "Lüner Glasmanufaktur" gegründet, produzierte man anfangs Grubenlampengläser. Heute wird hier Behälterglas (Obst-, Saft-, Konserven- und Brotaufstrichgläser) in zwei Weißglaswannen erschmolzen, bevor es in Tropfmaschinen in die endgültige Form gebracht wird. Obwohl der Großteil des Fertigproduktes das Werk per LKW verläßt, wird ein geringer Teil noch per Bahn versand. Die Bedienung des Werkes erfolgt 1-2 mal täglich durch die DB AG, die früher auch die Roh- und Brennstoffe zustellte. Doch nach Umstellung der beiden Schmelzwannen auf Gasfeuerung und der Verwertung von Altglas als Rohstoff (das per LKW angeliefert wird) ist der Empfang von Produkten auf der Schiene zum Erliegen gekommen. Jedoch hat hier noch ein eigenes Schienenfahrzeug überlebt: 1978 übernahm der Betrieb von der Hafenbahn Lünen deren nicht mehr benötigte ZAGRO-Rangierplattform. Doch der Versuch, statt mit Radlader und Gabelstapler nun mit einem ZAGRO (=durch Gabelstapler angetriebener rollender Prellbock) zu rangieren, wurde nach kurzer Zeit aufgegeben. Seitdem steht der ZAGRO, zusammen mit dem als Antrieb genutzten Gabelstapler, mit einem dicken Moospelz überzogen auf dem zweiten, nicht mehr genutzten Werksgleis abgestellt.

 


© Info von Martin Schiffmann