Bahn-Express

GHH Radsatz GmbH, Steinbrinkstr. 170, 46145 Oberhausen-Sterkrade

26.11.1998/ ms/ Im nördlichen Oberhausener Stadtteil Sterkrade befindet sich in der Nähe des DB-Bf.Sterkrade einer der deutschen Hersteller von Radsätzen (Trieb- und Laufradsätze) für Eisenbahnen, Straßen- und Stadtbahnen und sonstige Schienenfahrzeuge (der ICE-Unglücksradsatz von Eschede stammt aber nicht von diesem Unternehmen).Hervorgegangen ist das Werk aus dem ältesten Hüttenwerk im Ruhrgebiet, der Gutehoffnungshütte (GHH). In Sterkrade befanden sich drei Werke der GHH, die dicht beieinander lagen. Werk I (inzwischen abgebrochen) diente dem Turbinenbau und dem allg Stahlkonstruktionsbau (z.B. Brücken, Kräne, Hallen), Werk II dient immer noch der Radsatzfertigung und Werk III diente ursprünglich dem Stahlbau, mittlerweile aber als Autoteilezulieferer (Presswerk). In der selbständigen GHH Radsatz GmbH werden aus Frankreich stammende Schmiederohlinge auf Werkzeugmaschinen bearbeitet und auf eigene oder zugelieferte Achsen und Wellen aufgezogen. Daneben werden Sonderradsätze für diverse Sonderbereiche(z.B. für Fahrzeuge in der Montanindustrie) gefertigt. Angeschlossen war das werkseigene Gleisnetz an die Werkbahn der Hüttenwerke Oberhausen AG (HOAG), die auch den Verschub in den drei Werksteilen vornahm. Nach der Übernahme der HOAG durch den Thyssen

Konzern 1969 führte der Eisenbahndienstleister Eisenbahn & Häfen (E&H) den Bahnbetrieb bei der GHH durch. Erst mit der schrittweisen Stillegung der Oberhausener Thyssenwerke ab den 80er Jahren und der damit verbundenen Stillegung von E&H-Strecken waren die drei GHH-Werke (Werk I-III) auf den Einsatz eigener Werkloks angewiesen. Deshalb legte man sich 1984 eine gebrauchte Köf II der DB zu, die auch heute noch im Einsatz ist. Die grün lackierte Maschine erhielt zuletzt im Mai 1998 eine HU bei der ebenfalls in Oberhausen ansässigen Lokomotivfabrik NEWAG. Eingesetzt wird die Maschine nur noch im Werk II, nachdem das Presswerk (Werk III) seinen Bahnanschluß aufgab und Ende November 1998 die Verbindungsstrecke zum Werk I einer Umgehungsstraße weichen mußte. Der Gleisanschluß an den Bf. Oberhausen-Sterkrade wird noch werktäglich bedient, im Empfang befindet sich Rohmaterial, im Versand werden u.a. die bei der mechanischen Bearbeitung anfallenden Späne als Schrott über die Schiene abgefahren.

14.08.2002/ jm/ pwp/ Im Werk Werk II und III konnt man früher von der Gartenstraße aus eine Köf II (Deutz FNr. 57007/1959, Typ A6M617 R, ehem. DB "Köf 6367" -> "323 097-6" 29.12.1983 a) beobachten. Heute ist hier nur noch ein Zweiwege-Unimog im Einsatz, die Köf wurde 1997 an die DGEG in Würzburg abgegeben.

13.07.2005/ 29.07.2005/ jw/ Im Werksgelände der GHH - Oberhausen ist der Unimog tätig und hat heute jeweils einen vollen Stahlspäne-Wagen aus dem Gelände gefahren und ist leer zurückgekommen.

20.07.2006-info/ jw/ Der noch im letzten Jahr im Einsatz gewesene Unimog wurde zum Ende des Jahres 2005 an den Unimog Händler Schwinn Nutzfahrzeug Handels GmbH in Oberhausen verkauft. Durch die Umstellung auf Abrollbehälter werden die Metallspäne nicht mehr per Waggons abgefahren, so dass der Unimog keine Aufgaben im Werk mehr hatte.

 


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