Bahn-Express

ESW Röhrenwerke GmbH, Auestr. 25, 52249 Eschweiler-Aue

20.03.1979/ mw/ Im Einsatz angetroffen wurde die Lok Nr. 2, Henschel FNr. 30866/1964.

05.01.1990/ BE 1/90/ Das Werk existiert unter diesem Namen seit dem 01.10.1987 und war ursprüng­lich ein Teil der EBV Hüttenbetriebe, welche 1984 an die Eisenwerksgesellschaft Maximi­lianshütte mbH, Sulzbach-Rosenberg, verkauft wurden. Im April 1987 meldete die Maxhütte Konkurs an. Das zur Herstellung von nahtlosen Rohren mit modernster Technologie arbei­tende Werk wurde aus der Konkursmasse ausgegliedert und der ESW-Röhrenwerke GmbH übereignet.

Der Werkbahnbetrieb spielt sich in zwei Werksteilen ab, die vom DB-Bahnhof Eschweiler-Aue durchschnitten werden. Im Werk selbst verschiebt die ESW-Lok 2 die beladenen Wag­gons zur Übergane an die DB in Eschweiler-Aue (ehem. Personenbahnhof). Das geschieht ca. dreimal pro Woche.

Im zweiten Werksteil, wo sich ein Lokschuppen für die Loks ESW 1 und ESW 3 befindet, verschiebt normalerweise Lok 3 die Waggons. Am Stichtag verkehrte jedoch statt dessen die Lok Reservelok 1, da die Lok 3 einen Motorschaden hatte.

Zu EBV-Zeiten trugen die Loks in ihrer Reihenfolge die Nummern 6 bis 8 (8 mit Frage­zeichen).

ESW Röhrenwerke GmbH, 52249 Eschweiler-Aue Spur:1435 mm
Stand:05.01.1990
#Nr.HerstellerdatenBauartTypLstg. (PS)Gew. (t)Vmax (km/h)Bem.
#ESW 1Ruhrthaler3454/1956B-dhND200Ö/V2103219.2 
#ESW 2Henschel30866/1963B-dhDHG 240 B2202824neu
#ESW 3Henschel31095/1965B-dhDHG 240 B2502820neu


22.05.2001/ mk/ Dieses Röhrenwerk am Bf Eschweiler Aue hat noch zwei Werksteile. Es ist der kümmerliche Rest der EBV Stahlwerke. Das untere Werk verlädt mehrmals in der Woche Stahlrohre. Dazu fährt in der Mittagszeit die grüne kleine B-dh Henschellok (Typ DHG 240) zur Gleiswaage. Dies liegt frei zugänglich im Bf Bereich. Das obere Werk empfängt Stahlknüppel per Bahn als Ausgangsprodukt für die Rohre. Diese werden im oberen Werk zersägt und per LKW ins untere Werk gebracht.

Mehrmals im Monat erreicht ein Ganzzug mit Stahlknüppel Stolberg Hbf. Wenn man einen solchen Zug im Bahnhof sieht bedeutet dies, das an diesem Tag oder in den nächsten Tagen bei ESW gefahren wird. In Gruppen von meist 8 bis 10 Wagen werden diese von einer DB 294 zum Bf Eschweiler-Aue überstellt. Die 8,04 m langen Stahlknüppel kommen aus Dortmund, Udine (I), Dünkirchen (F) etc. Die Werkbahner arbeiten von 6:00 - 14:00 Uhr. Meist werden am frühen morgen 6 Wagen die Steilstrecke hoch ins Werk geschleppt. Die Lok schafft dabei nur zwei Wagen auf einmal. Dann ruht der Lok Verkehr. Gegen 11:55 - 12:30 Uhr bringt die Lok dann die leeren Wagen zurück und holt die letzten Wagen ins Werk. Diese werden dann noch vor 14:00 Uhr in den Bf zurückgebracht.

Eingesetzt wird die blaue Henschel 29708/1958 (Typ: DH 240). Die Stangendiesellok mit hinten liegender Blindwelle gehörte früher dem Kraftwerk Kassel. Leider ist der Bf Eschweiler-Aue total zugewachsen. Von der Strasse sind die beiden hinteren Gleise, die die Werklok befährt, nicht zu sehen. Fotos schräg von der Seite sind entsprechend schwierig. Das freundliche Lokpersonal gestattet auf Anfrage auch Fotos am Bü im Werk. Dieser liegt direkt hinter der Brücke über die Inde und dem Werktor. In der laublosen Jahreszeit sind momentan wieder Fotos mit Lok und Brücke möglich, da die Brücke letztes Jahr renoviert und dafür freigeschnitten wurde.

Am 22.5.01 standen 8 beladene Wagen um 11:30 Uhr im Bf und es war noch kein leerer Wagen aus dem Werk zurück. Es handelte sich um Lohnwalzen für Mannesmann Röhrenwerke Werk Mülheim und V+M Deutschland GmbH, Rather Kreuzweg 106, 40 472 Düsseldorf (diese Adresse hatte früher mal die Mannesmann Röhrenwerke AG, Betriebsabteilung Rath).


04.08.2003/ gr/ Am 04.08. war Lok 1 damit beschäftigt, Knüppelwagen ins obere Werk zu transportieren. Allerdings reichte jeweils 1 beladener Wagen bei der Fahrt nach oben. Nachdem drei Wagen oben angekommen waren, wurden sie entladen. Die Lok fuhr in der Zwischenzeit zum Tanken. Dann ging es mit drei leeren Wagen abwärts. Es folgten dann bis zum frühen Nachmittag nochmals zwei Wagen, die ins Werk befördert wurden.

17.11.2006/ gr/ Neben dem neuen Zweiwegefahrzeug (Rotrac) stand auch die blaue ESW 1 im Schuppen. Das Personal berichtete zur ESW 1, dass es für einen Verkauf an andere Werkbahnen oder ggf. an einen Museumsbahn z.Zt. keine Interessenten gäbe. Man wolle die Lok aber zunächst einmal in Eschweiler Aue hinterstellen.

25.07.2007/ gr/ Überraschend war die Lok 1 (Henschel FNr. 29708/1958), die bekanntlich Fristablauf hatte, im Dienst zu sehen. Da gerade abgeladen wurde, kam ich sehr schnell mit dem Lokführer ins Gespräch, der mir erklärte das es mit dem neuen Rangiergerät bisher etliche Entgleisungen gab und man mit der Zugkraft nicht zufrieden war. Das Gelände ist doch recht steil. Da Lok 2 (Henschel FNr. 30866/1963) vom unteren Werk zur Zeit in Aufarbeitung ist, wurde das Rangiergerät in den unteren Werksteil versetzt und für oben die Lok 1 reaktiviert. Interessant finde ich, dass Lok 2 eine Aufarbeitung erhält, denn ursprünglich sollten beide Lokomotiven durch das Rangiergerät ersetzt werden. Bleibt abzuwarten, was mit Lok 1 passiert. Zur Zeit kann man ohne sie nicht auskommen. In der Halle stand ein neues Rangiergerät der Fa U.C.A. (www.uca.be), die ihren Sitz in Belgien hat. Mit diesem wesentlich schwereren Gerät wurden bereits Test durchgeführt und sollen noch weitere Tests durchgeführt werden. Der Lokführer gab an, dass dieses Gerät zwar sehr komfortabel sei, es gäbe aber in der Steigung bzw. im Gefälle auf feuchten, rutschigen Schienen Probleme. Die Möglichkeit, wie an den bisherigen Lokomotiven Sand zu streuen, gibt es nicht.

.04.2008/ gr/ Der in 2007 getestete UCA Trac wurde nicht übernommen. Stattdessen ist mittlerweile ein UCA-Trac des Typs RB 16 im Einsatz.


ESW Röhrenwerke: EBV 2, Henschel 30866/1964. (Foto: 20.03.1979, Martin Welzel)


ESW Röhrenwerke: ESW 1, Henschel 29708/1958. (Foto: 04.08.2003, Guido Rademacher)


ESW Röhrenwerke: Das neue Zweiwefahrzeug Rotrac UT 167557/2005. (Foto: 04.2006, Guido Rademacher)

 


© BE 1/1990
© Reisebericht von Michael Kelter
© Reisebericht von Guido Rademacher