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Heimatverein Kirchen e.V. - Heimatmuseum, Wiesenstraße, 57548 Kirchen a.d. Sieg

26.02.2000/ jm/ Mitten in Kirchen befindet sich das Heimatmuseum, welches mittlerweile über zwei Lokomotiven verfügt. Natürlich handelt es sich um Loks der Firma Jung, welche den Ort ja wesentlich geprägt hat. Die beiden Maschinen präsentieren sich auf einer eingezäunten Wiese direkt neben dem Museum im besten Zustand. Den gute Zustand verdanken die beiden Lokomotiven nicht nur den Holzdächern, welche diese vor Regen schützen, sondern auch den Mitarbeitern des Museums, die z.T. einst selbst bei Jung beschäftigt waren. Natürlich findet man auch im Museums selbst etliches zur Firma Jung - das konnte ich mir jedoch (noch) nicht selbst ansehen.

Bei der einen Lok handelt es sich um eine Preßluft-Grubenlok, die bis 1998 noch bei der Firma Jung in den Werkhallen stand. Diese war eigentlich nach der Aufarbeitung 1987 für den Export nach Polen vorgesehen, insgesamt sollten 16 Lokomotiven geliefert werden. Es kam aber nur der Verkauf von 15 Maschinen zustande und so verblieb eine Lok bei Jung. Im April 1998 konnte die Lok nun als Denkmal mitten im Ort Kirchen beim Heimatmuseum aufgestellt werden.

Bei der zweiten Lok handelt es sich um eine typische Jung-Feldbahnlok (600 mm), deren Identität nicht ganz geklärt ist: Es ist eine ZL 105, Baujahr 1936, die einst nach Holland (Oving?!) geliefert wurde, dann irgendwie für 12 Jahre in Polen weilte und von dort zum Schwerspatwerk in Ilmenau gelangte. Von dort wanderte sie in den privaten Besitz des Eisenfreunds Peter Erk, der diese Lok im Mai 1997 an das Heimatmuseum in Kirchen verkaufte. Die Lok ist übrigens noch betriebsfähig! Ab und zu bekommt die Lok "Auslauf" auf dem kurzen Gleis auf dem Gelände des Heimatmuseums. Eine Fabriknummer ist nicht bekannt - zwar trägt die Lok ein Fabrikschild, jedoch gehört dieses nicht zur Lok.

Tipp für alle, die das Heimatmuseum in Kirchen nicht finden: am Bahnhof ist eine Straßenkarte ausgehängt, auf der das Heimatmuseum eingezeichnet ist. Wer mit dem Zug anreist: Zu Fuß erreicht man das Museum in weniger als einer halben Stunde, zurück geht es schneller. Fotografieren der Lokomotiven ist durch den Zaun immer möglich, bessere Bilder macht man natürlich während der Öffnungszeiten des Museums:
jeder 1. Dienstag im Monat (16:00-18:00 Uhr)
jeder 3. Sonntag im Monat (15:00-18:00 Uhr)

Besten Dank an Herrn Panthel für die Informationen!

 


© Reisebericht von Jens Merte