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Südwestdeutsche Salzwerke AG, Salzgrund 67, 74076 Heilbronn

19.02.2004-info/ sh/ ms/ Im Norden Heilbronns liegt das Bergwerk Heilbronn der Südwestdeutschen Salzwerke AG ( SWS ), wo heute noch Tag für Tag das „ weiße Gold” gefördert wird. Die Geschichte dieses Werkes geht bis auf das Jahr 1883 mit der Gründung der Firma „ Salzwerk Heilbronn AG” zurück, zwei Jahre später wurde zum ersten Mal Steinsalz in Heilbronn gefördert. 1899 wurde im benachbarten Bad Friedrichshall-Kochendorf ein weiteres Bergwerk für die Steinsalzgewinnung in Betrieb genommen. Wie auch in vielen anderen Bergwerken wurden während des zweiten Weltkriegs Kunst- und Wertgegenstände in den unterirdischen Hohlräumen eingelagert. 1971 fusionierten die „ Salzwerk Heilbronn AG” und die „ Südwestdeutsche Salz AG” (zu der z. B. Bad Reichen-hall in Bayern gehört ) zur „ Südwestdeutsche Salzwerke AG ” mit Verwaltungssitz in Heilbronn.

In etwa 200 – 300 Metern Tiefe werden hier jährlich etwa 3,5 Mio. Tonnen Salz gefördert. Hierfür ist ein För-derschacht „ Franken” und ein Schacht für die einfahrenden Bergmänner namens „ Heilbronn” vorhanden. Das geförderte Rohsalz wird in Heilbronn zu Industrie-, Auftau- und Gewerbesalz aufbereitet, das Speisesalz wird in der Saline Kochendorf aufbereitet. Im Heilbronner Werk arbeiten etwa 430 Mitarbeiter, im Kochendorfer Werk sind es etwa 120. Seit 1994 wird am Schacht „ König Wilhelm II ” in Kochendorf kein Salz mehr gefördert, ein Teil der unterirdischen Hohlräume wird zur Zeit verfüllt. Die anderen unterirdischen Anlagen in Kochendorf wurden in ein Besucherbergwerk umgewandelt, in dem man die Erdgeschichte und die Welt der Bergleute kennenlernen kann. Nebenbei erfährt man noch, wie das Salz überhaupt in die Erde gelangt ist.

Das geförderte Salz gelangt über die Straße, die Schiene und über das Wasser (Neckar) zu den Kunden. Ein Großteil wird per LKW abgefahren, auch mit dem Schiff wird ein Teil des Salzes über den Neckar und den Rhein nach Rotterdam gebracht, wo es dann auf Seeschiffe umgeladen wird. Aber auch die Schiene wird rege genutzt, auf den etwa 5 Kilometer langen Gleisanlagen sind für die Rangierarbeiten im Heilbronner Werk zwei Loks und ein Rangierroboter vorhanden, in der Saline Kochendorf wird noch eine Lok eingesetzt. Nahe der Werkseinfahrt der Saline Kochendorf ist dort noch eine Köf II (Gmeinder 5235/1960) als Denkmal aufgestellt, sie wurde fabrikneu nach Kochendorf geliefert. Die Köf wurde 1997 wegen ihrer schwachen Leistung und dauernder Störungsanfälligkeit an den Mannheimer Lokhändler Rail-Impex verkauft, gleichzeitig hat man von hier den „ OLDIE” bekommen. Lt. Werksangaben waren früher drei Dampfloks vorhanden, man führte sogar einen werkseigenen Personenverkehr durch. Da das Werk früher noch weit ab des Stadtkerns Heilbronn lag, wurden die Bergmänner von hier abgeholt und nach Schichtende wieder nach Hause gefahren.

Während man die Lok im Kochendorfer Werk ohne weiteres von außen fotografieren kann, benötigt man für das Hauptwerk in Heilbronn eine schriftliche Genehmigung. Mein besonderer Dank geht an Herrn Dr. Bloschies für seine vielen Informationen zum Werk. An Lokomotiven sind zurzeit vorhanden (Werksteile Heilbronn und Bad Friedrichshall–Kochendorf):

 


© Info von Steffen Hartwich / Martin Schiffmann