Bahn-Express

Aktien-Gesellschaft Woll-Wäscherei und Kämmerei, 30519 Hannover-Döhren

06.10.2003-info/ jm/ Die Woll-Wäschereiin Hannover-Döhren erhielt 1882 (nach anderen Quellen 1881, was aber der ersten Loklieferung widerspricht) ein meterspurigen Anschluss nach Wülfel. Die Société Suisse pour la construction de locomotives et de machines SLM lieferte offensichtlich nicht nur die Dampflok, sondern auch die bei SLM 1879 entwickelten Rollwagen, auf denen Normalspurwagen transportiert werden konnten. Es wäre dies der erste Einsatz von Rollwagen in Deutschland gewesen. Die Schmalspurbahn wurde 1910 durch ein normalspuriges Anschlussgleis ersetzt.

23.06.2007/-info/ mh/ Die normalspurige Werksbahn der Wollwäscherei und Kämmerei in Hannover-Döhren hatte Anschluss an den Bahnhof Hannover Wülfel. Um 1969 verfügte sie über 2 B-gekuppelte Dampfloks (davon ein von Hanomag)und eine O&K B-Diesellok. Es wurde hauptsächlich Rohwolle aus Australien transportiert. Außerdem wurde Kohle aus dem fabrikseigenen Kohlelager, dem Kohlebunker in die Fabrik gefahren (in Höhe der heutigen Straße "An der Wollebahn"). Die Verladung erfolgte mit einem Portalkran. Dort war ein kleines 3-gleisiges Rangiergelände vorhanden, ein weiteres 3-gleisiges Rangiergelände mit Gleiswaage war etwa 500 m von der Fabrik entfernt (im Verlauf der heutigen Neckarstraße). Innerhalb des Fabrikgeländes gab es mehrere Gleise, die zu den einzelnen Lagergebäuden führten.

Die Bahn war etwa 3 km lang. Es gab vier Bahnübergänge, einer davon auf einer Hauptstraße, auf der auch Straßenbahnen verkehrten. Außerdem existierte ein Anschlussgleis zum Gelände der Üstra, Hannoversche Verkehrsbetriebe (Werkhof) in Höhe des Kohlebunkers, heute ist dort das Gelände des Stadtbahndepots.

Die Bahn verfügte über eigene Güterwaggons, es waren spezielle Flachwagen zum Transport der Wolleballen. Diese Wagen waren ungebremst, auch die Loks verfügten nicht über Druckluftbremsen. Außerdem waren für den Kohletransport einige normale Güterwaggons im Einsatz (ähnlich omm), ebenfalls ungebremst.

Ende 1972 wurde die WW&K aus Spekulationsgründen geschlossen und das Gelände überteuert an die "Neue Heimat" verkauft. Was dann u.a. auch zum Niedergang der gewerkschaftseigenen Baugesellschaft führte.

 


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